Bericht vom RENO-Tag 2014
Für unseren Landesverband nahmen am vergangenen Wochenende die Kolleg_inn_en Michael Rossa, Claudia Schütt und Jürgen Schütt an der Bundesmitgliederversammlung 2014 in München teil. Hier der Bericht:
"EINE GUTE BEZIEHUNG LEBT VON WERTSCHÄTZUNG UND RESPEKT"
(Dr. Thomas Roth, Städtische Berufsschule für Rechts- und Verwaltungsberufe in München)
Bereits die Eröffnungsreden auf dem RENO-Tag 2014 in München ließen keinen Zweifel mehr zu: Die immer lauter werdenden Rufe nach einer angemessenen Bezahlung der Anwalts- und Notariatsangestellten sind vernommen worden. Kaum einer der Gastredner ließ dieses Thema und das damit verbundene Problem zunehmenden Fachkräftemangels aus. Man zeigte nicht nur Verständnis für unsere Forderungen, sondern übte harsche Kritik an den eigenen Reihen.
Rechtsanwalt Dr. Christoph Möllers, Mitglied des Ausschusses Berufsbildung der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) brachte es auf den Punkt: "Anwälte sind traditionell sparsam und leider eher an eigenen Interessen interessiert als an langfristigen Lösungen. Aber leider sind uns als BRAK die Hände gebunden". Zum Fachkräftemangel äußerte RA Dr. Möllers "Es ist eine ganz einfache Logik: Wird wenig bezahlt, hat der Beruf keinen guten Ruf, und Anwälte dürfen sich dann nicht wundern, dass sie nicht unter den TOP 5 der Ausbilder sind". Er kritisierte damit ausdrücklich auch die nicht repräsentative Umfrage des Soldan-Instituts, die vor wenigen Tagen zu Irritationen geführt hatte.
Der Präsident des Bayerischen Anwaltverbandes RA Michael Dudek zeigte Unverständnis für die Untätigkeit der für die Einhaltung der Berufsordnung zuständigen Kammern, denn mit § 26 Abs. 2 BORA hätten sich die Anwälte die Selbstverpflichtung auferlegt, Mitarbeiter und Auszubildende angemessen zu vergüten. Nun seien die Kammern gefordert. Für den von ihm vertretenen Verband sicherte er die Unterstützung bei der Durchsetzung unseres Anliegens um eine angemessene Bezahlung zu.
Die Mitgliederversammlung der Deutschen RENO verabschiedete die Anträge unseres Landesverbandes und des Landesverbandes Saar, einen Ausschuss einzurichten, der sich um die Arbeitsbedingungen der Kanzleimitarbeiter kümmern soll. Dieser auf Dauer angelegte Ausschuss wird innerhalb der nächsten zwei Jahre eine Bestandsaufnahme machen, nach Lösungsmöglichkeiten suchen und der nächsten RENO-Mitgliederversammlung in Dresden berichten. Zum vorläufigen Ausschussvorsitzenden bestellten die Delegierten unseren Kollegen Jürgen Schütt.
Unabhängig von der Tätigkeit auf Bundesebene wird unser Landesverband seine Bemühungen um eine angemessene Bezahlung in Sachsen-Anhalt fortsetzen.